Für den Künstler Gotthard Bonell ist der Gegenstand von grundlegender Bedeutung. In seiner Auseinandersetzung mit ihm entwickeln sich Malerei und Zeichnung. Die alten Genres sind bei Bonell jedoch außer Kraft gesetzt: Stillleben, Bild der Körpers und Landschaftsmalerei gehen die unterschiedlichsten Verbindungen ein.
So auch im Triptychon (3 Bilder nebeneinander), das Bonell für das Zimmer Nr. 207 geschaffen hat. Die verschiedenen Thematiken sind hier verschränkt: Überraschenderweise scheinen die Objekte am wenigsten reglos zu sein. Der kunstvoll arrangierte Lederhandschuh, der üppige Faltenwurf einer Felldecke flimmern unruhig, eine eigenwillige Lebendigkeit entsteht.
Von Bonells Bildern geht eine Spannung aus: Die verknüpften erotischen Assoziationen werden nie vordergründig, sondern verströmen eine unterschwellige und raffinierte Sinnlichkeit. Es entsteht ein gegenständliches und zugleich mystisches Bild geistiger und erotischer Verfassungen
Die Bleistiftzeichnung „Weiblicher Rückenakt“ (1896) von Emilie Mediz-Pelikan (1861 – 1908) ist Bonells Werk an die Seite gestellt. Die Künstlerin schuf in erster Linie impressionistisch aufgefasste Landschaften. Wiederholt hielt sie sich zu Studienzwecken in Nord- und Südtirol auf.