Um sechs Uhr früh knipsen die Frauen in der Küche das Licht an, füllen Teewasser auf, schmeißen den Ofen an, prüfen, ob die originalen Thonetstühle, die mit Wengé gerahmten Marmortische von 1880 und das Silberbesteck sauber stehen. „Ich fange lieber früh an, dann machen wir alles in Ruhe“, erzählt Herlinde. Seit 11 Jahren arbeitet sie im Greif. Mit Chiara, Anni und Ana ist das Dreamteam perfekt.. Sie verstehen sich blind. Sie kennen ihre Gäste. Sie machen, was Menschen morgens schmeckt.
Italienisch oder deutsch, die Kuchen?
Cappuccino, frisch gepresste Smoothies, Obstsalat aus Früchten, die wirklich reif sind, natürlich Birchermüsli und neuerdings Joghurt mit Chiasamen. Mindestens sechs Kuchen werden frühmorgens gebacken. Die Rezepte wechseln. Die Küchenfeen schleppen immer wieder neue Ideen an. „Was in unseren Augen gerade gut passen würde“, sagt Herlinde und zählt einige Varianten auf: Linzer, Pinoli-Creme, italienische Crostata, Waffeln, Nussschnecken, zu Ostern gibt’s ein „Osterkranzl“. Nur den Kamillenteekuchen werden sie nicht mehr backen. „Der war nichts“, gibt Herlinde zu.
So wird das Ei zum Vergnügen
Stolz sind wir im Greif auf unser weiches Frühstücksei. Wir servieren es im Glas, schon geschält, mit Petersilie. Sie können aber auch klassisch pellen: Dann lassen Sie sich bitte unbedingt den Eierköpfer reichen. Und sollten Sie noch Zeit haben: Probieren Sie den Stracchino-Käse mit Minze. Auch so eine Idee irgendwann.